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EURYANTHE, Theater an der Wien, 12 December 2018 - 19:00

Event details

  • Category: Operas
  • Event: EURYANTHE
  • Date/Time: 12 December 2018 - 19:00
  • Venue: Theater an der Wien
  • Address: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien/Vienna (Map)
  • Other Dates: Show alternatives

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Description


Der Frauen Treue steht wie so oft in der Oper auch in dieser Geschichte auf dem Prüfstand: In einer mittelalterlichen, fantastischen Ritterzeit ist der edle Graf Adolar mit der empfindsamen Euryanthe verlobt. Den Grafen Lysiart hingegen hatte sie abgewiesen. Aus Eifersucht will er nun die Liebe des Paares zerstören, und er provoziert Adolar, der nicht müde wird, die Reinheit und Treue seiner Braut zu preisen, zu einer gewagten Wette um deren Standhaftigkeit. Allerdings gelingt es Lysiart nicht, Euryanthe zu verführen. Also greift er zu einer List und verbündet sich mit der ebenfalls eifersüchtigen Eglantine, die unglücklich in Adolar verliebt ist. Ihr gelingt es, Euryanthe ein peinliches Familiengeheimnis zu entlocken, das sie niemandem weiterzusagen hatte schwören müssen: Adolars Schwester Emma hat sich aus Liebeskummer mit Gift aus einem Ring umgebracht, und ihr Geist schweift nun ruhelos umher. Erlöst werden kann sie erst, wenn den „Ring, aus dem sie Tod getrunken, der Unschuld Träne netzt im höchsten Leid.“ Dieser Ring, aus Emmas Gruft entwendet, wird zum Corpus Delicti, das Adolarglauben macht, Euryanthe hätte ihn Lysiart samt dem Geheimnis in einer Liebesnacht anvertraut. In Anwesenheit der nichts ahnenden Euryanthe wird vor dem ganzen Hof die Wette beendet; Adolar verliert Besitz und Braut. Öffentlich verstößt er Euryanthe, der es vor Entsetzen und Unverständnis die Sprache verschlägt. Sie vermag sich nicht zu verteidigen, gilt für schuldig und wird von Adolar in der Wildnis ausgesetzt. Im letzten Moment entdeckt sie dort der König und rettet sie vor dem Hungertod. Euryanthe findet ihre Sprache wieder und erzählt nun alles über die Intrige, die sie nach langem Nachdenken im Wald durchschaut hat. Als Eglantine und Lysiart heiraten wollen, ereilt das böse Paar die Rache des Schicksals: Unter dem Druck ihrer Schuld wird Eglantine wahnsinnig und verrät alles. Tiefe Reue erfasst nun Adolar, bis der König ihm die tot geglaubte Euryanthe zuführt. Die gütige Liebende verzeiht Adolar die idiotische Wette und den falschen Verdacht. Die Liebenden sind wieder vereint, und auch der Geist Emmas ist erlöst – denn die Tränen der unschuldigen Euryanthe haben ihren Ring benetzt.

Die von Carl Maria von Weber gewählte Klassifizierung seiner Euryanthe als „Große romantische Oper“ war für ein deutschsprachiges Werk 1823 ein Widerspruch in sich: „romantisch“ und auf Deutsch waren Singspiele mit Dialogen – wie der 1821 mit überwältigendem Erfolg uraufgeführte Freischütz eines war –, „große“ Opern gab es nur in italienischer oder französischer Sprache, und sie waren durchkomponiert. Weber wollte eine solche große Form für die deutsche Sprache schaffen. Das war damals ein aktuelles Politikum, das zersplitterte Deutschland suchte seine Einheit in Sprache und Kultur zu konstituieren, seinen Stoff suchte Weber jedoch weit weg von der politischen Gegenwart, im Mittelalter. Das vielgescholtene Libretto, das angeblich auch immer verhindert, dass Euryanthe in ihrer musikalischen Bedeutung die angemessene Würdigung erfährt, schrieb Weber zusammen mit Helmina von Chézy auf der Basis des Roman de la Violette (1227-29) von Gerbert de Montreuil im Auftrag des Wiener Kärntnertortheaters. Der Erfolg der Uraufführung 1823 konnte allerdings nicht an den des Freischütz anschließen, Weber war die gewünschte Verquickung von Singspiel und großer Oper nicht ganz gelungen, das sollte erst Wagner mit Lohengrin (1850) bewerkstelligen. Jedoch legte Weber hier die Weichen für die weitere deutsche Operngeschichte: Ihm gelingen eindringliche Charakterporträts, besonders Eglantine und Lysiart bieten ein eindringliches Schreckbild seelischer Zerrissenheit. In den Harmonien und instrumental kühner als beim positiven Hauptpaar zeichnet Weber deren Doppelgesichtigkeit. Hinter der Idylle klingt oft schon die Katastrophe an, Webers Musik weiß mehr als der Text – auch an diese Technik schließt Wagner dann nahtlos an. Den schnellen, atmosphärischen Wechsel beherrschte Weber souverän: Die Ritterwelt, das Festliche, Idyllische lässt er immer wieder überzeugend ins Tragische und Dämonische umkippen. Einheitlichkeit entsteht durch die wiederholte Verwendung von Motiven, die – entsprechend der neuen Situation – immer wieder verändert eingesetzt werden. Dadurch entsteht über die noch vorhandenen Nummerngrenzen hinaus ein ungebrochenerer musikalischer Fluss.

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